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Was möchtest du bewahren?

Autorenbild: Antje PrzyborowskiAntje Przyborowski

Wenn du einen geliebten Menschen verlierst, verändert sich dein Leben meist völlig. Von einem Tag auf den anderen kann alles anders sein. Das beginnt damit, dass ein Stuhl jetzt leer bleibt, das Bett verwaist ist, eine Stimme fehlt. Mahlzeiten sind anders, ruhiger, einsamer. Vielleicht hat dich der Appetit verlassen. Vielleicht stopfst du auch die Leere mit jeder Menge Schokolade.


Sich in diesem neuen Leben zurechtzufinden, ist eine Herausforderung, die viel Zeit benötigt. Alles fühlt sich wackelig an, ungewohnt, unpassend – und das nicht nur für einen kurzen Zeitraum, sondern womöglich über Monate oder Jahre. Nicht nur Sachen müssen irgendwann aussortiert werden. Auch liebgewordene Gewohnheiten wie das – früher gemeinsame - ausgedehnte Sonntagsfrühstück haben vielleicht ihren Reiz für dich verloren.


Bei vielen Sachen stellt sich über kurz oder lang die Frage, was du behalten möchtest. Was ist liebe Erinnerung, was nur belastend. Genauso ist es den bisherigen Gewohnheiten. Möchtest du noch in die Berge fahren, wo ihr zusammen Urlaub gemacht habt, weil es dich an die schönen Momente erinnert, oder ist das nur noch eine Belastung für dich? Welche Rituale, die ihr gemeinsam hattet, kannst du auch allein im Gedenken an den Verstorbenen beibehalten oder wieder aufnehmen?


Auch dabei gilt – wie immer in der Trauer – dass es kein Richtig und kein Falsch gibt. Nicht nur bei den Ritualen kannst du auch erst einmal probieren, ob und wie sie jetzt noch für dich passen. Auch beim Aussortieren von Dingen des Verstorbenen kannst du erst einmal fühlen, wie es ist, wenn sie nicht mehr in deinem Blickfeld sind. Vielleicht wandern sie zunächst in den Keller oder auf den Boden. So kannst du dich nach und nach herantasten, was für dich jetzt passend ist, was du bewahren möchtest. Ich unterstütze dich gern dabei.


Achte auf dich.



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