Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine der größten Mutproben für Trauernde. Bedeutet diese Zeit normalerweise doch, dass Familien zusammenkommen um zu feiern und glückliche Stunden miteinander zu verbringen. Abgesehen davon, dass diese Weihnachtsidylle nur zu oft trügt, erinnert sie Trauernde doch immer daran, dass da jetzt jemand fehlt. Hochkommende Erinnerungen können sehr schmerzhaft, nahezu unerträglich sein: Die Erinnerungen an unbeschwertere Weihnachtstage.
Manche Trauernden können den Anblick all der Schwibbögen, Adventskränze und Beleuchtung kaum aushalten, einfach weil ihnen überhaupt nicht nach Feiern zu Mute ist und sie auch gerade kein Licht am Horizont in ihrem Leben sehen. Andere wiederum wollen alles so machen wie immer, weil all das Aufbauen und Schmücken ihnen Halt gibt. Eben weil es so wie immer ist. Und doch schleicht sich dabei manchmal eine Leere ein, die der Verlust geschlagen hat.
In der Advents- und Weihnachtszeit gibt es – wie immer in der Trauer - kein Richtig und kein Falsch, kein „Das-muss-so-sein!“ oder „Das-darf-nicht-sein!“. Es geht einzig und allein darum, was sich für dich als Trauernde jetzt richtig anfühlt. Vielleicht kannst du auch noch gar keine Gefühle zulassen, weil es viel zu viel und zu schmerzhaft ist. Es ist in Ordnung, sich an alten Ritualen festzuhalten. Genauso wie die Flucht vor all der Festlichkeit an einen ruhigen Ort. Du entscheidest, denn es ist deine Trauer.
Achte auf dich.
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