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  • AutorenbildAntje Przyborowski

Ein geschützter Trauerort

Wenn ich mit Trauernden spreche, fällt mir auf, wie zurückhaltend sie oft am Anfang sind, wenn es darum geht zu erzählen, wie es ihnen geht. Einige haben sich Floskeln antrainiert: Dass es schon geht. Irgendwie müsse es ja weitergehen. Es sei zwar schwer, aber irgendwie funktioniere es schon. Kaum jemand sagt gleich, wie schlimm es tatsächlich ist. Wie weh es tut, wie verzweifelt sie sind. Weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass nicht jeder ihre Geschichte ertragen kann.


Dabei ist es gerade jetzt wichtig, dass du erzählen kannst, wie schwer das alles für dich ist. Du brauchst einen Ort, an dem du diese Wahrheit aussprechen kannst. Einen geschützten Trauerort, wo du dich nicht verstellen musst, sondern so sein kannst, wie du bist. Wo du deine Trauer zeigen kannst, ohne auf die Befindlichkeiten deines Gegenübers zu achten.


Diese Orte kannst du zum Beispiel in Trauergruppen finden. Unter Gleichgesinnten und „Gleicherfahrenen“, denen du nicht erklären musst, wie hart es gerade für dich ist, weil alle anderen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auch im Internet finden sich Chatgruppen und Trauerforen, die dir diesen geschützten Ort bieten können. Doch nicht jeder mag große Gruppen oder die Öffentlichkeit sozialer Medien. Deshalb gibt es auch Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter, die dir ebenfalls beistehen können. Damit du diesen Weg nicht allein gehen musst.


Achte auf dich.



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