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  • AutorenbildAntje Przyborowski

Tränen der Erinnerung

Kürzlich meinte eine Trauernde zu mir: „Mir kommen immer wieder die Tränen, wenn mir einfällt, dass meine Mutter tot ist. Doch wenn ich weine, erinnere ich mich auch an die schönen Erlebnisse, die wir vor allem in den letzten Jahren hatten. Und mir geht es dann besser.“ Dabei lächelte sie mich an. Diese Szene beschreibt sehr schön die Verbindung zwischen den Emotionen in der Trauer: Neben dem seelischen Schmerzen wegen des Verlustes kann auch die Freude um das, was war, stehen.


Dass Tränen während der Trauer fließen, ist normal. Doch Tränen verbinden wir oft aufgrund kindlicher Prägung mit Schwäche. Mit etwas, was es zu unterdrücken gilt, getreu dem Motto: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Deshalb versuchen viele Trauernde, ihre Tränen und die damit verbundenen schmerzhaften Gefühle zu unterdrücken.


Doch damit verbauen sie sich zugleich eine Möglichkeit, auf die schönen Zeiten mit dem Verstorbenen zurückzublicken, denn jede Erinnerung an ihn ist gleichzeitig auch mit Trauerschmerz verbunden. So fällt es schwer, eine gute – neue – Verbindung aufzubauen. Denn solange ein geliebter Menschen noch in deinen Gedanken lebt, ist er nicht wirklich tot. Du kannst ihn weiter bei dir haben. Auch wenn du manchmal dabei weinen musst.


Achte auf dich.



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