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AutorenbildAntje Przyborowski

Vergeben ist schwer

„... und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern ...“ Diese Worte aus dem Vaterunser empfinde ich nicht nur in der Trauer als die am schwierigsten umzusetzenden. Wir bitten um Vergebung und vergeben uns doch oft selbst nicht. Stattdessen werfen wir uns wieder und wieder unsere eigenen Versäumnisse vor, drehen und wenden, was wir hätten tun oder sagen sollen. Auch die Vergebung gegenüber denjenigen, die uns verletzt haben, ist nicht so einfach, wie es scheint.

Im Zusammenhang mit einem Trauerfall wirken Schuldvorwürfe – egal ob gegen uns selbst oder andere – besonders fatal. Solange sie im Raum stehen, können wir nicht weitergehen. Wir hängen fest, binden uns nicht nur an den Vorfall, sondern auch an die aus unserer Sicht schuldige(n) Person(en). Frieden ist so nicht möglich. Doch einfach nur sagen „Ich verzeihe dir“ und alles ist gut?


Leider ist es nicht so einfach. Nach meiner Erfahrung benötigt tiefes Verzeihen und Vergeben, was tatsächlich entlastend wirken kann, oft nicht nur einen, sondern mehrere Anläufe. Dabei heißt Vergeben oder Verzeihen für mich nicht, dass du das Geschehene vergessen sollst oder so tun, als wäre es nie geschehen. Es bedeutet lediglich, den anderen aus seiner Schuld zu entlassen und ihn ziehen zu lassen.


Vielleicht hilft es dir, der Person, die dich verletzt hast, in deiner Vorstellung dein Herz zu öffnen und sie deinen Schmerz sehen zu lassen. Sei dabei milde mit dir, wenn du spürst, dass du noch nicht so weit bist oder nicht vollständig vergeben kannst. Vergeben ist ein langer, unter Umständen sogar lebenslanger Prozess. Doch auch dieser Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Ich unterstütze dich gern dabei.


Achte auf dich.



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