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  • AutorenbildAntje Przyborowski

Was würde dir jetzt gerade helfen?

Nicht nur – aber gerade auch - in der Trauer fällt es uns oft schwer, unsere Bedürfnisse klar zu artikulieren. Das beginnt meist schon mit der Antwort auf die Frage, wie es uns geht. Wie schnell kommt da ein „Gut“ oder „Passt schon“ oder „Muss ja“. Eine solche Antwort hat natürlich Vorteile: Du hast danach deine Ruhe, musst nichts erklären. Und du musst dich natürlich nicht damit auseinandersetzen, was du jetzt tatsächlich brauchen könntest. Du musst um nichts bitten.


Der Nachteil dieser Antworten ist, dass ein Gefühl des Unverstandenseins zurückbleibt. In der Konsequenz entwickelt sich oft schon eine entsprechende Erwartungshaltung. Du magst nichts mehr erzählen, weil dich andere sowieso nicht verstehen: nicht deine Trauer, nicht deine Verzweiflung, nicht deine Einsamkeit. Die Folge sind oft noch mehr Rückzug, noch mehr Verzweiflung, noch mehr Einsamkeit.


Du kannst jedoch auch in dich hineinspüren, was dir jetzt gerade helfen würde, was dich in deiner Trauer unterstützen könnte. Wenn du es weißt, kann deine Antwort ganz anders aussehen. Zum Beispiel: „Ich mag jetzt gerade überhaupt nicht darüber reden. Ich werde auf dich zukommen, wenn ich es möchte.“ Oder: „Mir wäre es lieber, wenn du einfach nur meine Hand hältst.“ Oder: „Ich würde gern darüber reden, aber kannst du einfach nur zuhören?“


Vielleicht wird nicht jeder deiner Gesprächspartner dein Anliegen verstehen oder deine Bedürfnisse erfüllen können. Doch genauso wird es Menschen geben, die dir beistehen, damit du jetzt gerade nicht allein stehst. Auch es ist ein erster Schritt, mehr auf dich und deine Bedürfnisse zu achten. Denn du bist der wichtigste Mensch für dich. Nur wenn es dir gut geht, kannst du auch für andere da sein.


Achte auf dich.



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